Arbeiten bis zum Tod (Besuch im Konzentrationslager Struthof/Natztweiler)




Mit 52.000 Häftlingen, 70 Nebenlagern und 31 verschiedenen Nationalitäten war das KZ Struthof/Natzweiler eines der Konzentrationslager, welche eher als Arbeitslager diente. Trotzdem verloren auch hier ca. 22.000 Häftlinge ihr Leben.
Früher einmal war der „Struthof“, der 60 km von Straßburg auf dem Mont Louise liegt, ein Ort guter Luft, schöner Spazierwege und Skipisten. Doch seit der SS-Geologe Blumberg im September 1940 am Gipfel des Mont Louise eine Ader von rotem Granit entdeckte, war klar, dass dieses Vorkommen für die großen Bauvorhaben im 3.Reich eine große Rolle spielen sollte. Daher ging es in diesem KZ hauptsächlich um den Abbau und die Gewinnung des Granits und nicht um das systematische Töten.
Erste Häftlinge mussten das Lager sowie die Zugfahrtswege anlegen.
Menschenwürde wurde mehr und mehr ein Fremdwort. An den Deportierten testete man schreckliche pseudo-wissenschaftliche Experimente. Im April 1943 wurde eine Gaskammer erbaut, in der die Nationalsozialisten erstmals 86 Juden zu Experimentierzwecken vergasten. Im Herbst wurde ein Krematorium (Ofen, in dem die toten Menschen verbrannt werden) in Betrieb genommen. Nach der Evakuierung des Hauptlagers in Richtung Dachau und Allach wurde die SS-Verwaltung ins Neckartal verlegt. Im November 1944 fanden schließlich die Alliierten (US Soldaten) das Lager leer vor. 1945 erfolgte dann auch die Evakuierung der Nebenlager, verbunden mit den schrecklichen Todesmärschen.
Aber genug Hintergrundinformationen. Die Klassen der 9. Jahrgangsstufen starteten nach der 3. Unterrichtsstunde am Donnerstag den 15.03.18 mit dem Bus in Richtung Struthof/Natzweiler. Nach 90 Minuten kamen wir dort an. Wir besichtigten anfangs in Kleingruppen selbstständig das Museum im Haupthaus.
Im Museum wurden kurz alle bekannten Konzentrationslager vorgestellt. Dann erklärten Schautafeln, Bilder und Filme die Anfänge des Rassismus. Insgesamt gab es zwei ca. 10-minütige Filme, die einem anschaulich wichtige Informationen vermittelten. Danach wurde in dem Museum sowie in einem der 15 Baracken, in denen früher die Häftlinge in engem Raum lebten, der Alltag der Häftlinge dargestellt.
Anschließend schauten wir uns das Gebäude, in dem das Krematorium stand, an. Gegenüber konnten wir einige Blicke in das lagereigene Gefängnis werfen. Leider hatten wir ein bisschen wenig Zeit, um uns gründlich mit den Bildern, Texten und Ausstellungstücken befassen zu können. Nachdem sich Schüler und Lehrer um 13.30 Uhr wieder trafen, wollten wir alle zusammen noch die etwas außerhalb liegende Gaskammer besichtigen. Leider war diese geschlossen und deshalb waren wir eine Stunde früher als geplant wieder zurück an der Schule.
Der Ausflug gab uns viele Informationen über das Konzentrationslager Struthof/Natzweiler. Außerdem konnten wir uns somit ein besseres Bildnis über die schreckliche Zeit damals machen.





Quelle: Prospekt Struthof/Natzweiler
Text und Bilder: Vincent Schroff (9B)









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